Dt.-frz. Schüleraustausch (2. Update 19.11.)
Update vom 19.11.:
Halbzeit: Am heutigen Mittwoch, 15.11., ging es nach einem ausgiebigen Frühstück sportlich los. In der kurzen Sprachanimation wurde nicht nur der Kopf, sondern auch der Körper in Schwung gebracht. Es galt, zwei Bälle um die Wette durch die Gruppe gehen zu lassen und anschließend um die pantomimische und künstlerische Übermittlung von verschiedenen Begriffen in beiden Sprachen. Nach diesem recht heiteren Einstieg in den Tag wurden die Teilnehmer auf die folgende intensive Gedenkarbeit vorbereitet. Nun hatten sie über zwei Stunden Zeit, sich mit Berichten von Soldaten und Abschiedsbriefen Gefangener aus den Kriegsjahren zu beschäftigen. Die Stille und Konzentration in den Arbeitsgruppen zeigten deutlich, wie sehr unsere Gruppe in diese Arbeit vertieft war.
Mittag und freie Zeit bildeten die Überleitung zu unserem Outdoor-Nachmittag. 3 Gruppen wurden gebildet, ausgestattet mit je einem Übersichtsplan, einer Karte und einem Ergebnisblatt für zu erreichende Punkte ging es los. Jede Gruppe hatte einen anderen Startpunkt. So konnten sich einige noch in der Begegnungsstätte im Warmen aufhalten, während andere zwar in der Sonne aber durch den noch matschigen Wald ihren Weg zum nahegelegenen See suchten. Unabhängig vom Startpunkt hatten alle Gruppe je eine Kooperationsaufgabe zu meistern, bevor es zur nächsten Station weiter ging. So musste an einer Station gemeinsam ein Holzturm mit Hilfe von Stricken und einer metallenen Aufhängung errichtet werden. Eine weitere Station bot Stille Post der anderen Art, wobei ein Startwort abwechselnd gezeichnet und dann wieder erklärt werden musste. In zwei Sprachen war das gar nicht so einfach zu meistern. Sprachlich ging es auch an der dritten Station zu. Ganz nach den Regeln aus Scrabble zog jede Person einen Buchstaben, aus denen dann Worte gebildet und in die jeweilige Fremdsprache übersetzt werden mussten.
Im Anschluss freuten sich alle auf die nun anstehende Freizeit und das baldige Abendessen. In den Abend starteten wir mit einem Europa-Spiel, bei dem 4 bilinguale Teams gegeneinander antraten, um Ländernamen, Hauptstädte und Flaggen auf einer übergroßen Europakarte an den richtigen Platz zu legen. Hier gab es zum Teil recht intensive Diskussionen untereinander, um den Partnern eigenes Geographiewissen sprachlich zu vermitteln. Die Gewinnergruppe zeigte den anderen Teams, wie zügig man eine derartige Aufgabe lösen kann, wenn man bereit ist, allen Teammitgliedern zuzuhören und Lösungsvorschläge gemeinsam umzusetzen, statt sich zu zweit oder dritt um die Richtigkeit der einen oder anderen Zuordnung zu streiten, während der Rest des Teams sprachlos im Hintergrund auf eine Mitsprachemöglichkeit hofft. Wie auch bei den Spielen am Nachmittag konnte her nur der Sieg geholt werden, wenn man als Team zusammengearbeitet hat.
Mal wieder regnerisch startete der neue Tag (Donnerstag, 16.11.), unser letzter Tag. Ein ausgiebiges Frühstück und eine kleine Ansprache bereitete alle auf den Performance-Day vor. 3 Workshops gab es zur Auswahl, in denen sich die Teilnehmer in bilingualen Gruppen nach ihren Interessen zusammenfanden: HipHop, Theater und Percussion. Angeleitet von drei Profis tauchten die Jugendlichen schnell in ihre jeweilige Arbeit ein. Grundlagen des Improvisationstheaters, Koordination und Gefühl an den Trommeln und Rhythmusgefühl zu Rapmusik boten den Einstieg. Schon schnell war in allen drei Gruppen das Tagesziel gesetzt, welches am Ende präsentiert werden sollte und das Üben, Wiederholen, Ändern, Ergänzen und Abstimmen stand im Fokus. Da die Workshop-Leiter nicht unbedingt der deutschen Sprache mächtig waren, konnte gleich auch noch etwas die Kommunikation in der Fremdsprache geübt werden. Hier half man sich untereinander auf vielfältige Weise, um sich einander erfolgreich zu verständigen.
Am Nachmittag war es dann so weit: jeder Workshop präsentierte sein Ergebnis. Es begannen die Trommler, welche mit einem zwar kurzen aber technisch sehr anspruchsvollen mehrstimmigen Stück alle in ihren Bann zogen und die müden Geister weckten. Bravo für diese wundervolle Arbeit. Im Anschluss präsentierten sich die Schüler und Schülerinnen des Theaterworkshops mit 4 kleineren Einheiten aus dem Improvisationstheater. Zunächst wurde dem Publikum nahegebracht, wie über den Tag gearbeitet wurde. Als krönenden Abschluss gab es eine selbstentwickelte Szene zum Thema Ausgrenzung und Akzeptanz. Ein großes Lob an diese tiefgründige und ergreifende Arbeit dieser Gruppe.
Den Abschluss der Präsentationen bot die HipHop-Gruppe. Auch hier wurde dem Publikum zunächst gezeigt, wie man sich bei der Erarbeitung eines solchen Stückes am besten herantastet, um dann die gelernten Elemente mit temporeicher Musik eindrucksvoll miteinander zu verbinden. Die Darbietung war beeindruckend und auch diese Gruppe hat sich ein redliches Bravo verdient.
Ein kulinarisches Finale bot uns am Donnerstag der Flammkuchen-Abend in einem Restaurant in Niederbronn. Da es herzhafte und süße Flammkuchen - im wahren Wortsinn "bis zum Abwinken" - gab, musste sich niemand ein Hüngerchen aufsparen und das Lob der Gastronomin für die gesittete Tischatmosphäre geben wir an dieser Stelle sehr gern weiter.
Am Freitag, 17.11., stand nun die Heimreise auf dem Programm. Unsere französischen Gastgeber eskortierten uns per Bus noch bis Karlsruhe, von wo wir uns durch - gemäß der Lautsprecherdurchsage - "gut ausgebildete und hochmotivierte Mitarbeiter" der Bahn nach Dresden haben bringen lassen, wo wir gegen 17 Uhr eintrafen.
Wir resümieren eine sehr interessante, programmatisch vielseitige und an Angeboten zum Training der entsprechenden Fremdsprache reichhaltige Woche, die unseren Teilnehmern sicher noch eine Weile in Erinnerung bleibt. Danke an der Stelle an unsere Förderer (siehe ganz unten).
Update vom 15.11.:
Am Montagnachmittag (13.11.) ging es zu Fuß in den Ort Niederbronn-les-Bains. Hier gab es kreative Aufgaben zum Erforschen des Ortes. Leider beendete der eintretende Regen den Ausflug recht schnell, sodass mehr freie Zeit blieb, um sich in der Herberge in den Gemeinschaftsräumen zu beschäftigen. Tanzeinheiten, Klavier, Tischtennis und Musik gaben den Rahmen. Unsere neue Begleitung Herr Wœhrle punktete am Abend durch seine besonders aufmerksame Art und Fürsorge spätabendlicher Anliegen.
Gut erholt konnten wir in den Dienstag, den 14.11., starten und waren bereit, um 8:30 Uhr nach Straßburg zu fahren. Leider ließ der bestellte Bus ins Straßburger europäische Viertel über eine Stunde auf sich warten, was unsere Aufenthaltszeit dort etwas schmälerte. Das beeindruckende Gebäude des europäischen Parlaments zog jedoch alle gleich in seinen Bann - und manch einer frischte die eigenen Kenntnisse zur Flaggenkunde gleich am Eingang auf. Herr Wœhrle, seines Zeichens Experte auf dem Gebiet der neuesten Geschichte, übernahm eine kleine bilinguale Einführung in den Ort. Unsere Gruppe folgte dem Besucherweg und wir hatten dann das große Glück, den Plenarsaal "in Betrieb" zu einer Diskussion um den globalen Klimawandel besuchen zu dürfen - zwar nicht zu einer regulären Sitzung, aber dennoch mit allen Spezialitäten wie der Simultanübersetzung in die EU-Sprachen. Für Interessierte - vielleicht ja auch manch einer unserer Schüler: Das Programm heißt „Euroscola“ und richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene aus allen europäischen Ländern: Euroscola | Youth Hub | Europäisches Parlament (europa.eu).
Nun ging es endlich auf zum doch recht gespannt erwarteten Besuch in unserer Partnerschule „Collège Le Ried“. Mit der Straßenbahn ging es zur Schule, wo der erste Halt die Kantine war. Etwas eingeschüchtert von den vielen Franzosen um uns herum aber auch vom Angebot der Kantine gab es ein typisches Mittagessen mit salade, fromage, yaourt und natürlich Stücken von baguette. Danach brachten uns unsere Partner in kleinen Gruppen zu verschiedenen Kursen. So wurde Unterricht in Chemie/Physik, Kunst, Französisch; SVT (bitte bei den Teilnehmern nachfragen, um welches Fach es sich hier handelt :-) ) und Mathe besucht. Die Erfahrungen waren sehr unterschiedlich aber allesamt sehr interessant.
Erneut gab es eine Fahrt mit der Straßenbahn bis zum Place de la République. Dort konnten wir Dank Herrn Wœhrle das Denkmal le monument aux morts genauer analysieren. Aus einer einfachen Statur entwickelte sich schnell der Blick auf ein Sinnbild über das Elsass im ersten und zweiten Weltkrieg sowie den Kriegen in Algerien und Indochina.
Mit diesem Appell an die Vergangenheit unserer Partnerstadt ging auf in die Gegenwart. Ausgestattet mit einer Stadtrallye und dem Ausblick auf freie Zeit zogen kleine Gruppen auf in Richtung Innenstadt. Geschmackstests und die Präsentation der wichtigsten Geschäfte waren die Hauptbeschäftigung. Mit einsetzendem Nieselregen trafen alle vor der Kathedrale wieder aufeinander, wo es im zunehmend stärker werdenden Regen durchs Dunkel zum Bus ging, der uns bereits erwartete, um uns durch den Feierabendverkehr wieder nach Niederbronn zu bringen. Geschafft und mit zahlreichen Eindrücken genossen wir alle die abendliche Suppe und die freie Zeit in der Unterkunft.
B. Zadlo & Dr. S. Kutz
Bilder vom Montagnachmittag bis Mittwoch:
Bericht vom 13.11.:
Bienvenue en France,
am Sonntag, den 12.11.2023, war es endlich soweit: Alle Teilnehmer unseres Austauschprojektes machten sich am frühen Sonntagmorgen auf den Weg nach Frankreich. Um 8:10 Uhr fuhr unser ICE pünktlich Richtung Frankfurt los. Dort hielten wir uns zur Mittagszeit über eine Stunde – meist frierend – auf und versorgten uns mit der nötigen Nahrung. Der Anschlusszug nach Straßburg – ein waschechter TGV – stand ebenso pünktlich bereit und brachte uns immer näher der Grenze. Mit einer kleinen Verspätung und dem letzten Streckenabschnitt auf Höchstgeschwindigkeit empfing uns Straßburg mit Regen und Dunkelheit. Unsere Partner aus dem Collège le Ried erwarteten uns bereits in der großen Bahnhofshalle. Müde und etwas eingeschüchtert von der nun recht reellen Sprachhürde ging es durch den Regen zum Bus, der uns in einer rasanten Fahrt zu unserer Unterkunft brachte. Im CIAS, Centre Internationale Albert Schweitzer, empfingen uns zum Sonntagabend unsere Animateure Michel et Niels. Nach einer kurzen Einführung in die Begegnungs- und Gedenkstätte wurden die Zimmer bezogen und die Gruppe traf sich zu ihrem ersten Abendessen: Lasagne. Nach dem Essen lernten sich beiden Gruppen, angeleitet von den Animateuren erneut kennen. Namen und wichtige persönliche Fakten wurden aufgefrischt. Danach wurden die Gemeinschaftsräume und die Zimmer ausgiebig erkundet und der Abend fand langsam seinen Ausklang.
Unser erster Tag in Niederbronn-les-Bains (Montag, 13.11.) begann regnerisch mit einem ausgiebigen Frühstück. Zur Erwärmung fand eine Sprachanimation statt, bei der zufällig entstandene Gruppen aus deutschen und französischen Teilnehmern grundlegende Begrifflichkeiten zum Thema „Gedenken“ auf beiden Sprachen klären und jeweils in der Fremdsprache aufsagen mussten. Im Anschluss fand die Einführung in die Arbeit des Volksbundes und der Begegnungsstätte statt. Die Schüler und Schülerinnen gewannen Einblicke, was hier am CIAS geleistet wird und warum diese Arbeit so wichtig ist. Abgerundet wurde das von einer geführten Begehung des Friedhofs, der zur Begegnungsstätte gehört. Fakten aus der Einführung wurden gekonnt mit Erinnerungen und Einzelschicksalen verwoben. Geschafft, nass und frierend konnten wir uns nach der Führung beim Mittagessen und der folgenden Pause etwas erholen.
B. Zadlo & Dr. S. Kutz
Wir danken unseren Geldgebern, der Landeshauptstadt Dresden mit ihrem Programm SchüleRaustausch, dem Deutsch-französischen Jugendwerk OFAJ und dem französischen Förderprogramm DRAREIC für die Förderung dieses Austausches.